Zur Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2022 haben die Gleichstellungsbeauftragten aus Dithmarschen gemeinsam mit VOTO am Weltfrauentag einen Gleichstellungs-Check angeboten. Wir haben Sandra und Inga gefragt, was man als Beauftragte für Gleichstellung macht, was sie mit dem Einsatz von VOTO erreichen wollten (und erreicht haben) und was sie bei der nächsten Wahl anders machen würden.

Gleichstellung und Politik in Dithmarschen

👤 Wer seid ihr?

Wir sind Sandra Stadniczuk und Inga Mumme. Gemeinsam mit sechs weiteren Kolleginnen treiben wir als Gleichstellungsbeauftragte die Gleichstellung der Geschlechter in Dithmarschen voran. Jede von uns Gleichstellungsbeauftragten sitzt dabei in einer anderen Verwaltung innerhalb des Kreises. So ist Sandra beispielsweise für die Kreisverwaltung des Kreises Dithmarschen zuständig und Inga für die Amtsverwaltung des Amtes KLG Heider Umland.

⚖️ Was sind eure Aufgaben als Beauftragte für Gleichstellung?

Das Aufgabenfeld ist so vielfältig wie die Diskriminierungen reichen. Das bedeutet, es geht von Aufklärungsarbeit für Kinder und Jugendliche über Beratung von Einzelpersonen und der Aufstellung von Schutzkonzepten bis hin zur Prüfung politischer Beschlüsse. Dabei arbeiten wir ganz nach dem Motto:

| Unser Ziel ist erreicht, wenn unser Beruf überflüssig ist, weil eine 100%ige Gleichstellung der Geschlechter erreicht wurde.

🔍 Was hat Gleichstellung mit Politik zu tun?

Ein wichtiger Bereich unserer vielfältigen Aufgaben ist die politische Bildung. Denn frauenpolitische Belange müssen berücksichtigt werden und gehören in jedes Parteiprogramm. Aus diesem Grund war es uns wichtig, zum einen die Politikerinnen dazu anzuregen sich mit bestimmten Themen auseinander zu setzen und zu ihnen Stellung zu nehmen und zum anderen die Bevölkerung darüber zu informieren, wie die Politikerinnen zu den einzelnen Themen stehen. Vor allem der zweite Aspekt ist wichtig, damit auch diese Themen bei der Wahl einer Partei oder Direktkandidierenden berücksichtigt werden können.

🎯 Wie habt ihr das bisher erreicht?

In der Vergangenheit haben wir gute Erfahrungen mit Podiumsdiskussionen gemacht. Dafür wurden allen Kandidierenden dieselben Fragen gestellt und diese antworteten direkt. Zuschauer*innen konnten die Diskussion live verfolgen. Nun kam Corona und wir haben uns mit einer Liveveranstaltung in kleinem Podiumsraum unwohl gefühlt. Also ging die Suche nach einer Alternative los…

Gleichstellungs-Check VOTO als Alternative zur Podiumsdiskussion

💡 Wie kam es zum Gleichstellungs-Check für Dithmarschen?

Nach einiger Internetrecherche ist Inga dann auf VOTO gestoßen und war direkt begeistert von dem Konzept. Also hat sie es schnell an Sandra weitergeschickt und auch hier ist es auf große Begeisterung gestoßen.

Einziges Problem: Die Zeit war inzwischen so weit fortgeschritten, dass wir nur noch drei Wochen bis zur Umsetzung hatten. Auch das VOTO Team hat nicht schlecht gestaunt, als wir von unserem Zeitplan berichtet haben. Trotzdem haben wir losgelegt und ordentlich gerödelt. Fast alle Kandidierenden in Dithmarschen wollten auch mitmachen und waren sehr engagiert.

Als am 08.03.22 – pünktlich zum Internationalen Frauentag – VOTO dann lief, waren wir super stolz. Mit der eigentlichen Werbung fingen wir erst anschließend an. Plakate wurden per Hand verteilt und Facebookwerbung geschaltet.

💫 Was war euer Highlight mit dem Gleichstellungs-Check?

Unser Highlight war, die durchweg positive Berichtserstattung mit dem Höhepunkt bei einem Beitrag im SH-Magazin des NDR.

Mit Hilfe von VOTO konnten wir dem Thema Gleichstellung einen medialen Raum bieten. Themen, die sonst weniger behandelt wurden, wurden intensiv diskutiert und das alles – zu Zeiten von Corona – modern und digital. Kurzum: Ein „unsexy“ Thema wurde für junge Menschen attraktiv gestaltet.

⚡️ Was würdet ihr nächstes Mal anders machen?

Wir würden uns auf jeden Fall mehr Zeit einplanen und unsere Zielgruppe noch einmal die Thesen gegenlesen lassen. Insgesamt sind wir aber rundum zufrieden mit dem Einsatz von VOTO sowie mit der Betreuung des Teams und können uns gut vorstellen VOTO noch einmal zu nutzen.

Denn die nächsten Wahlen kommen und die Gleichstellung soll in jeder dieser Wahlen den Raum erhalten, den sie benötigt.