Zur Oberbürgermeister*innenwahl in Magdeburg am 24. April 2022 haben wir gemeinsam mit dem StadtJugendRing Magdeburg e.V. einen Kandidierenden-Check angeboten. Im Blogbeitrag erfährst du, wie dadurch das demokratische Jugendforum in Magdeburg wieder zum Leben erwacht ist, was ein Jugendforum macht und wie Partnerschaften für Demokratie die Jugendbeteiligung fördert.

Was ist ein Jugendforum?

Jugendforen sind Teil des Bundesprogramms Demokratie leben!. In einem Jugendforum vertreten Jugendliche die Interessen der jungen Menschen aus ihrer Stadt oder Gemeinde.

Das Programm hat zum Ziel unsere Demokratie zu fördern, Vielfalt zu gestalten und Extremismus vorzubeugen. Auf kommunaler Ebene unterstützt es die sogenannten Partnerschaften für Demokratie. “Durch das Bundesprogramm werden in ganz Deutschland Städte, Gemeinden und Landkreise dabei unterstützt, im Rahmen von lokalen Partnerschaften für Demokratie Handlungskonzepte zur Förderung von Demokratie und Vielfalt zu entwickeln und umzusetzen” (BMFSFJ 2022). Der Einsatz von VOTO in Magdeburg wurde im Rahmen des Förderprogramms finanziert.

Mittlerweile gibt es im Rahmen fast jeder Partnerschaft für Demokratie ein Jugendforum, um die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen vor Ort zu fördern – so auch in Magdeburg.

Das demokratische Jugendforum 1.0

Das demokratische Jugendforum in Magdeburg ist Teil des StadtJugendRing e. V. und stärkt mit seiner Arbeit die Demokratie und Zivilgesellschaft in Magdeburg. Es wurde 2015 gemeinsam mit Jugendlichen aus den Jugendverbänden der Zivilgesellschaft aufgebaut, um sich “für Toleranz und Vielfalt sowie gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Rassismus und Diskriminierung in Magdeburg” einzusetzen (SJR Magdeburg).

Seit der Gründung hat das Forum mit verschiedenen Aktionen das Ziel von einem offenen Magdeburg verfolgt. Doch das Bestehen von zivilgesellschaftlichen oder ehrenamtlichen Initiativen, wie dem Jugendforum, ist von der Zeit und Motivation der freiwilligen Teilnehmer*innen abhängig. In Magdeburg war es nach sieben Jahren nun Zeit für einen Neuanfang, um neue Menschen mit ins Boot zu holen und sich wieder voller Tatendrang der Demokratieförderung und Förderung der politischen Beteiligung von Jugendlichen in Magdeburg zu widmen. Doch wie gelingt ein solcher Neuanfang?

Der Neuanfang: Jugendforum 2.0

Für das Team vom Jugendforum und StadtJugendRing stellte sich zunächst die Frage: Wie erreichen wir neue, interessierte Jugendliche in Magdeburg? Zeitgleich kam die Idee auf, eine Aktion zur anstehenden Wahl zur neuen Oberbürgermeister*in zu starten. Wieso also nicht beide Projekte miteinander verknüpfen?

Hier kam VOTO ins Spiel: Mit einer eigenen Online-Wahlhilfe hat der StadtJugendRing den Bürgerinnen in Magdeburg ein niedrigschwelliges Informationsangebot zur Wahl geboten. Doch welche politischen Themen waren für VOTO in Magdeburg relevant? Kern einer Wahlhilfe sind grundsätzlich die Thesen zur Wahl. Damit diese auch für die Zielgruppe interessant sind, haben wir einen Workshop mit Jugendlichen organisiert. Dabei hatten junge Magdeburgerinnen die Möglichkeit sich bei der Erstellung der Wahlhilfe und Erarbeitung der Thesen für VOTO zu beteiligen.

Unser Ziel war es möglichst viele politisch interessierte junge Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven und Prioritäten an einen Tisch zu bringen und mit gelebter Demokratie einen Fragenkatalog für die Wahlhilfe abzustimmen.

Die Initiator*innen des Jugendforums Magdeburg

Eben diese Gruppe junger Menschen bildet nun das neue demokratische Jugendforum von Magdeburg. Dem StadtJugendRing ist also die Verknüpfung der beiden Projekte gelungen. Das Jugendforum hat wieder an Fahrt aufgenommen, die Jugendlichen konnten mit VOTO “ihre Themen direkt in die Kommunalpolitik einbringen und mit der Perspektive der kommenden Generation, Bürgerinnen beim Wählen unterstützen”. Mit VOTO haben sich fast 7.500 Magdeburgerinnen über die Wahl informiert.

Zukünftig setzen sich die jungen Magdeburger*innen dafür ein, ihre “Erfahrung der Beteiligung, des Gehört- und Ernst-genommen-werdens noch mehr Jugendlichen zu ermöglichen”.