Warum wählen wichtig ist, haben wir bereits im letzten Blogpost erläutert. Aber was bringen die ganzen Infos über Wahlen, wenn man noch gar nicht wählen darf oder gerade keine Wahl ansteht? Genau dafür haben wir hier 5 Tipps für dich, wie du dich politisch engagieren kannst – unabhängig von Wahlen und egal wie alt du bist:
Prinzipiell kann jeder Bürgerin in Deutschland eine Petition starten. Wenn genug (digitale) Unterschriften gesammelt werden – das heißt auf Bundesebene mehr als 50.000 – landet die Petition im Bundestag und muss vom Petitionsausschuss zumindest angehört werden. Auch unter 18-Jährige sind nicht vom Petitionsrecht ausgeschlossen, solange ihre Anliegen verständlich ist.
Du hast ein Herzensthema und hast das Gefühl keiner bekommt es mit und niemand weiß um das Problem? Es ist kein Geheimnis mehr, dass wir heute einen großen Teil unserer Zeit auf Social Media verbringen. Denn neben Entertainment gibt es dort auch informative Kanäle. Nicht nur Nachrichtenkanäle haben einen Social Media Auftritt, sondern auch einzelne Influencer*innen haben sich komplett darauf fokussiert, politische Arbeit im Netz zu leisten.
Wenn du das Gefühl hast, du bist zu einer Thematik informiert, dann trau dich und sprich darüber. Du musst dich ja nicht als Expert*in darstellen, sondern kannst offene Fragen stellen und dich mit anderen austauschen. Vielleicht gibt es auch schon eine Person, die darauf spezialisiert ist und an die du dich wenden kannst? Der Vorteil vom World Wide Web ist, dass du dich mit Menschen aus der ganzen Welt verbinden kannst. Da gibt es mit Sicherheit Gleichgesinnte, mit denen du dich austauschen und gemeinsam politisch engagieren kannst.
FUNK: Die Instagram-Seite des Content-Netzwerks von ZDF und ARD funk informiert Userinnen täglich in Form von Social Media typischen Formaten wie Memes, Reels, aber auch klassischen Info-Posts.
LOUISA DELLERT. Die Influencerin informiert auf ihrem Profil über viele verschiedene Themen. Sie beschäftigt sich viel mit den Themen Nachhaltigkeit, Gleichberechtigung und Hass im Netz.
RAÚL AGUAYO-KRAUTHAUSEN: Der Autor, Moderator und Medienmacher ist ein bekannter Aktivist für Inklusion und Barrierefreiheit. In seinem Podcast “Wie kann ich was bewegen” spricht er darüber, wie wir Teil von Veränderung sein können und unterhält sich dazu mit spannenden Persönlichkeiten.
HELEN FARES: Die Journalistin spricht auf ihrem Instagram-Account über internationale aktuelle politische Konflikte, beschäftigt sich aber auch mit mentaler Gesundheit und Psychologie. J
UNG & NAIV: Ein YouTube-Klassiker im Bereich Politik ist mittlerweile Tilo Jung mit seinem Kanal Jung & Naiv. Dort bekommst du Einblicke in Regierungspressekonferenzen und Interviews mit Menschen des öffentlichen Lebens, vor allem Politikerinnen.
P.S.: Wir stellen gerade eine umfassende Liste an informativen, politischen Kanälen zusammen. Schreibe uns gerne deine liebsten Kanäle per Mail.
Dir liegt ein bestimmtes Thema am Herzen, du kannst aber dafür (noch) nicht abstimmen? Wenn du ein bestimmtes Thema hast, das dich bewegt, sei dir sicher in der bunten Landschaft der Organisationen und Vereine wird es bereits eine Anlaufstelle geben, die genau die gleiche Frage umtreibt und der du dich anschließen kannst. Soziale Ungleichheit und Armut in Deutschland lassen dir keine Ruhe? Hast du schon mal überlegt bei der Tafel in deiner Nähe anzurufen und zu fragen, ob sie noch Unterstützung gebrauchen können? Wenn dir das zu “unpolitisch” erscheint, gibt es auch andere Interessensgruppen. Neben den Jugendversionen der Parteien gibt es auch politische Organisationen und Vereine, die sich für bestimmte Themen stark machen, zum Beispiel in der Klimabewegung, zum Thema Nachhaltigkeit oder zu globaler Gerechtigkeit.
Bei deiner Stadt oder Gemeinde, an der Schule oder rund um die Ausbildung findest du bestimmt soziale Projekte, die helfende Hände stets gebrauchen können und sich über dein (politisches) Engagement freuen.
Viele spannende Organisationen und Möglichkeiten dich (ehrenamtlich) für dein Herzensthema stark zu machen findest du auch zum Beispiel bei govolunteer.com oder bei der Plattform für digitales Ehrenamt.
Nicht erst seit Fridays For Future gibt es Proteste! Viele große historische Veränderungen sind Folgen von zivilgesellschaftlichem Engagement. Menschen haben ihren Forderungen Ausdruck verliehen und das ganz direkt und offen für alle: auf der Straße. Doch nicht nur in klassischen Laufdemos, sondern auch auf Kundgebungen und Protestaktionen kannst du deinen Forderungen Ausdruck verleihen. Und das Beste? Gemeinsam mit anderen, die genauso denken wie du. Dabei wirst du merken, dass du mit deinen Wünschen für Veränderung nicht alleine bist und vielleicht ganz nebenbei noch neue Freund*innen kennenlernen.
Tipp: Demonstrationen müssen in der Regel bei deiner Stadt angemeldet werden. Wie man Demonstrationen findet, ist nicht immer gleich. Da sie oftmals von lokalen Organisationen vor Ort organisiert werden, bekommt man viele Infos immer noch old school über Plakate oder Flyer an öffentlichen Orten. Sonst kannst du dich auf den Websites der entsprechenden Streikorganisation direkt informieren.
Last but not least: Informieren. Zu Demos gehen, Petitionen unterschreiben, auf Social Media aktiv werden oder bei einer Organisation mitmachen ist schön und gut. Aber woher weiß ich überhaupt, was wo geht und wie ich da mitmachen kann?
👉 Partizipation in Gemeinden: wie funktioniert Bürgerbeteiligung?
Der Schlüssel zu (politischen) Engagement und Partizipation ist Information. Wie bereits erwähnt gibt es zum Beispiel auf Social Media zahlreiche Kanäle zu politischen Themen. So haben viele Vereine und Organisation mittlerweile ein Instagram oder TikTok Profil. Politische Organisationen nutzen auch gerne Twitter – schau dort unbedingt mal vorbei, wenn du deinen Verein nicht bei anderen Social Media Plattformen findest.
Dich zu informieren ist ein ganz zentraler Schritt, wenn du dich politisch engagieren möchtest. Also informiere dich darüber, was in der Welt passiert: sei es in deinem Wohnort, Bundesland, in ganz Deutschland oder in anderen Ländern. Auf jeder Ebene gibt es Medien, die neueren sozialen, Online News Seiten, aber eben auch klassische Zeitungen und deren Online-Auftritte. Klar, man kann nie alles wissen und das musst du auch nicht. Aber sich über ein Thema zu informieren ist der erste Schritt, um sich überhaupt eine Meinung bilden und daraufhin aktiv werden zu können.
Abonniere am besten eine Tageszeitung und einen Nachrichtensender bei Instagram & co. Dort bekommst du kurz und knackig die Themen des Tages mit. Es ist immer sinnvoll, mehrere Quellen zu lesen, um einen besseren Überblick zu haben und sich selbst eine Meinung zu bilden.
Um auch vor Ort informiert zu bleiben, kannst du außerdem die Lokalzeitung lesen. Für alle Zeitungen gilt: um über die Schlagzeilen hinaus informiert zu bleiben, lade dir die Apps der Zeitungen auf dein Smartphone, schau regelmäßig am PC bei der Online-Zeitung rein oder abonniere old school die Print-Ausgabe deiner Wunschzeitung. Außerdem hilft es, abends oder morgens eine Nachrichtensendung anschauen, die Nachrichten im Radio zu hören und sich mit der Familie oder Freund*innen über aktuelle Themen auszutauschen.
Wir hoffen, du hast ein paar spannende Anhaltspunkte und Ideen gefunden, wie du dich auch abseits von den aktuellen Wahlen 2022 und den Wahlen 2023 politisch engagieren und gesellschaftlich beteiligen kannst. Also starte mit den folgenden 4 Schritten und du wirst merken, dass politisches Engagement auch ohne Wahlen und egal wie alt du bist, sinnvoll ist und dazu noch Spaß macht. Los gehts!